von Mandy Mi Jun 25, 2014 6:09 am
Ich war in meinen öden Gedanken versunken, während ich leise summend über den Marktplatz fuhr. In Gedanken ordnete ich bereits meinen Tagesplan: zuerst drehe ich noch eine Minecraft-Runde, dann würde ich mir wahrscheinlich etwas zu essen gönnen und dann würde ich wahrscheinlich den ganzen Tag in meiner kleinen Wohnung verbringen, da es zum einen unfassbar kalt war, zum anderen regnete es wie aus Eimern. Falls es dann noch gewittern würde, könnte ich nicht versprechen, keinen Schreikrampf zu kriegen. Mit anderen Worten: Ich hatte unfassbare Angst sowohl vor Blitzen, als auch vor Donner.
Etwas krachte in mich hinein und unmittelbar im nächsten Moment lag ich mit dem Gesicht nach vorne in einer kleinen Pfütze, die sich gebildet hatte. Im ersten Moment dachte ich, ich sei in eine Laterne geknallt, was aufgrund meiner Tollpatschigkeit anzunehmen war.
Doch als ich meinen Kopf hob und wegen dem Regen stark blinzelnd nach oben sah, erkannte ich einen jungen Mann, der sich sofort entschuldigte. Erst wollte ich ihn empört anschreien - schließlich war mein schönes grünes Lieblings-T-Shirt patschnass! - doch ich lächelte schwach, rappelte mich auf und nahm mein Longboard in die Hand, welches vom Sturz glücklicherweise nichts abbekommen hatte. Auch ich war unverletzt, da ich natürlich nicht schwer gefallen war, und außer nassen Klamotten und wild zerzauste Haare hatte ich nichts abbekommen.
Den Mann kannte ich nicht und ich hielt auch nicht viel von ihm. Er schien etwas älter zu sein, ich konnte mich da jedoch auch gewaltig irren, da mein Schätztalent mehr als niedrig war. Was mir an dem Mann auch sofort auffiel, waren seine intensiv blauen Augen. Nicht, dass ich sie hübsch fand... so etwas würde ich mir ohnehin nie eingestehen. Er hatte ein kantiges Gesicht und wäre ich nicht so pessimistisch, hätte ich es zu denken gewagt, er sei gutaussehend.
Dem war allerdings nicht so, weswegen ich mir diesen Gedanken lediglich im Unterbewusstsein erlaubte. Matt lächelnd sah ich ihn flüchtig an, hielt danach Ausschau nach Chucky, der hörbar hechelnd neben dem jungen Mann stand und ihn anschließend boshaft ankläffte.
>>Chucky, hör auf damit!<<, wies ich ihn eindringlich zurecht, woraufhin mein Hund mürrisch stumm wurde. Nun doch etwas verlegen sah ich den Mann, dessen Namen ich nicht kannte, an.